Natürlich, ehrlich, Hager - Weine aus dem Kamptal

Matthias Hager - Ein Winzer, der früh Verantwortung übernehmen musste. Matthias Hager aus dem österreichischen Kamptal war noch sehr jung, als er plötzlich vor einer Lebensentscheidung stand: Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters übernahm er das Familienweingut. Was als Pflicht begann, wurde rasch zur Leidenschaft – und ermöglichte ihm, schon in jungen Jahren wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Schnell erkannte er, dass die Natur selbst die besten Entscheidungen trifft. Der Umstieg auf biologischen und später biodynamischen Anbau war daher für ihn nicht nur folgerichtig, sondern Ausdruck einer inneren Überzeugung.

Matthias Hager – Ein stiller Charakterkopf des Kamptals

Matthias Hager – Ein stiller Charakterkopf des Kamptals

Matthias Hager führt das Weingut gemeinsam mit seiner Frau und den drei Kindern. Aus einer ursprünglichen Pflicht wurde Leidenschaft mit Identifikation für das Kulturgut Wein und deren Rebsorten allen voran Grüner Veltliner. Authentisch, wertegebunden und leidenschaftlich steht er für naturnahen Weinbau und ist mit der Weinregion Kamptal verwurzelt. Seine Begeisterung am Handwerk, seine Experimentierfreude und seine bodenständige Art machen ihn zu einem Winzer, der sich keinen schöneren Beruf vorstellen kann.
Weingut-Matthias-Hager-Kamptal-Heuriger-Weinbeisserei

Heurigenkultur neu gedacht – die Weinbeisserei

Sein Bruder Hermann bewirtschaftet die angrenzende „Weinbeisserei, die schon mit 97 Falstaff-Punkten und der Auszeichnung „Beste Küche” mit Gesamtsieg im Heurigen & Buschenschankguide geehrt wurde. Regionalität und echtes Handwerk stehen im Mittelpunkt: Schinken stammt von den eigenen Schweinen, dazu kommen saisonale Produkte von regionalen Bauern. Hermann, einst Schüler von Lisl Wagner-Bacher und Koch auf Kreuzfahrtschiffen, verbindet regionale Wurzeln mit kreativer Raffinesse – ein kulinarisches Gegenstück zu den Weinen seines Bruders.

Das Kamptal – Vielfalt an Böden & Grenzklima

Das Kamptal zählt zu den spannendsten Weinregionen Österreichs. Hier treffen im Grenzklima zwei Welten aufeinander: das heiße, trockene pannonische Klima aus dem Osten und die kühlen Einflüsse des nordwestlichen Waldviertels. Heiße Tage und kühle Nächte bringen eine besondere Frische und Aromatik in die Weine und sind die ideale Voraussetzung für vibrierende Schaumweine.

Das Mosaik an verschiedenen Böden könnte vielfältiger kaum sein: Glimmerschiefer für feinmineralische Rieslinge, fruchtbarer Löss aus verdichtetem Flugstaub der Eiszeit sowie lehmige Ablagerungen des Urmeeres und karges Urgestein, das den Weinen eine markante Mineralität verleiht. Die Lage von Matthias Hagers Heimatort Mollands auf höherem, windigerem Terrain bietet zudem ideale Voraussetzungen für biodynamischen Weinbau – die Trauben sind widerstandsfähiger und weniger anfällig für Fäulnis.

Exkurs: Ein Blick auf das Weinbaugebiet Kamptal

Das Kamptal ist eines der bedeutendsten Weinbaugebiete Niederösterreichs – und Österreichs insgesamt. Mit rund 3 567 Hektar Rebfläche umfasst es etwa 8% der österreichischen Gesamtfläche von rund 45.000 ha. Über 500 Weinbaubetriebe bewirtschaften
das Gebiet rund 80 km nordwestlich von Wien, das sich entlang des Kamp-Flusses nördlich der Donau erstreckt.

Vielfalt an Rebsorten im Kamptal

Die Vielfalt an verschiedenen Böden ermöglicht eine ebenso breite Vielfalt an Rebsorten beim Anbau. Gut 40 verschiedene Rebsorten werden bewirtschaftet.
Klar dominiert wird die Region von den Weißweinrebsorten mit 82%, allen voran der Grüner Veltliner mit 55 % der Anbaufläche (1 958 ha), worauf Riesling mit rund 10 % (364 ha) folgt. Ab dem Jahrgang 2025 dürfen neben Grüner Veltliner und Riesling auch Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder unter
der DAC-Kennung vermarktet werden.

Bei den Rotweinen des Kamptals dominiert bei den restlichen 18% der Zweigelt alleine mit fast 13% gefolgt vom Blauen Burgunder und Blauburger

Kamptal DAC – Herkunft mit Anspruch

Seit dem Jahrgang 2008 ist das gesamte Kamptal ein DAC („Districtus Austriae Controllatus“) – damit sind nur besonders charaktervolle Weine berechtigt, die Herkunft „Kamptal“ zu führen.

  • Kamptal DAC (Gebietswein) muss trocken sein, aus Grüner Veltliner oder Riesling bestehen, einen Mindestalkohol von 11,5 % und max. 12,5 % haben und typischerweise ausgewogen sein.
  • Kamptal DAC (Ortswein) muss mit Minimum 12 % abgefüllt werden.
  • Kamptal DAC Reserve verlangt mindestens 13 Vol.-%, einen kraftvollen Stil mit Dichte und Länge, ein feiner Botrytis- oder Holzeinfluss ist erlaubt – und sogar oft gewünscht.
  • Ab dem Jahrgang 2025 sind neben den zusätzlich erlaubten Weißweinrebsorten für die Herstellung von Kamptal-DAC-Weinen Trauben zu verwenden, die aus zertifiziert biologischer Produktion stammen oder der Zertifizierung „Nachhaltig Austria“ entsprechen.

Die Experimentierfreude eines Winzers

Hager liebt es, neue Wege zu gehen. Neben klassischen Grüner Veltliner und Rieslingen wagt er sich an außergewöhnliche Projekte: Ausbau im Granit, Wiederbelebung der Mazeration Carbonique, Orange Wines, Erzeugung von PetNats, Naturweine der „PUR“-Linie ohne Schwefelzusatz und Versuche mit neuen PIWI-Sorten wie Cabernet Blanc und Donauveltliner. Besonders innovativ ist sein „Sekt PUR“ – ein eleganter, naturbelassener Schaumwein, der durch eine Zweitgärung mit süßem Sturm entsteht und ohne Zuckerzusatz oder Reinzuchthefen auskommt, was in einem Sekt mit niedrigerem Alkoholgehalt resultiert.

Exkurs: Mazeration Carbonique – Lebendige Frische im Wein

Die Mazeration Carbonique ist eine Ausbaumethode, die ursprünglich aus dem Beaujolais stammt und heute vor allem bei leichten, fruchtbetonten Rotweinen bekannt ist. Dabei werden ganze Trauben in einem geschlossenen Behälter unter Kohlendioxid gelagert. Anstatt wie üblich sofort gepresst zu werden, beginnt die Gärung innerhalb der unversehrten Beeren. Diese intrazelluläre Gärung sorgt für besonders fruchtige, aromatische Weine mit weichen Tanninen und fruchtbetonten Aromen. Die Weine wirken frischer, lebendiger und eleganter, was gerade in heißen Jahrgängen, die Weine trinkfreudiger werden lässt. Dass Matthias Hager diese alte Technik wiederbelebt, zeigt seine Lust am Experimentieren und seine Suche nach neuen Ausdrucksformen des Kamptals.

Drei Wein-Linien, drei Charaktere

Hagers Weine spiegeln seine Philosophie wider und sind in drei Linien gegliedert:

- Blaue Linie: Leicht, lebendig, erfrischend – ausgebaut im Edelstahl und mit Schraubverschluss versehen.

- Braune Linie: Kräftig, charaktervoll, terroirbetont – mit Holzfassreifung und großem Lagerpotenzial.

- Rote Linie: Naturweine ohne Schwefel, die viel Zeit brauchen, um ihre ganze Tiefe zu entfalten.

Alle Weine werden spontanvergoren, oft über Monate hinweg, und erhalten die Zeit, die sie zur Entwicklung benötigen. Selbst Gutsweine liegen manchmal bis zum Herbst des Folgejahres im Tank.

Ergänzend kommen die Schaumweine mit seinen PetNats sowie dem oben angesprochenem PUR-Sekt hinzu.

Fazit: Wahre Entdeckungen und jedes Jahr anders

Wer die Weine von Matthias Hager probiert, erlebt nicht nur das Kamptal in seiner Vielfalt, sondern auch die Handschrift eines Winzers, der kompromisslos auf Natürlichkeit, Ehrlichkeit und Individualität setzt. Jeder Jahrgang zeigt sich mit eigenem Charakter im Glas wieder. Seine Weine sind für all jene, die Entdeckungen abseits des Mainstreams erleben wollen – charaktervoll, unverfälscht und voller Leben.

Entdeckerpaket - Matthias Hager

Probieren Sie das 3er-Entdeckerpaket Matthias Grüner Veltliner aus der blauen und braunen Linie sowie einen PetNat aus Zweigelt als Rosé. Weine, die vom unkomplizierten Genuss über die Alte Reben bis hin zu besonderen Momenten mit dem PetNat reichen. Entdecken Sie diese Weine jetzt bei uns in der Weinvertikale.