Sauvignon Blanc zeigt ein beeindruckendes stilistisches Spektrum, das stark vom Klima und den jeweiligen Ausbaumethoden geprägt ist.
• Loire: In den renommierten Appellationen Sancerre und Pouilly-Fumé entstehen die bekanntesten Sauvignon Blancs der Region. Geprägt sind die Weißweine durch das einzigartige Terroir mit kalkhaltigen Mergelböden und dem häufig vorkommenden Feuerstein, der den Weinen eine ganz besondere mineralische und rauchige Note mitgibt. Der Ausbau erfolgt häufig im Edelstahltank aber auch in größeren Holzfässern, wobei der Hefelagerung eine besondere Rolle zukommt. Gerade die Spitzenweine durchlaufen oft ein langes Hefelager mit regelmäßiger Batonnage, was zu einer cremigen Textur, feinen Brioche-Noten und einer zusätzlichen aromatischen Tiefe führt. Die Weine sind straff, mineralisch, mit ausgeprägter Kräuterwürze und können eine außergewöhnliche Langlebigkeit aufweisen.
• Deutschland: Deutscher Sauvignon Blanc befindet sich im Aufwind und die Anbaufläche steigt kontinuierlich. Wichtigste Anbaugebiete sind die Pfalz und Rheinhessen, wo ein Großteil reduktiv im Edelstahl ausgebaut wird, um die klare, frische Frucht und die animierenden grasigen Noten zu bewahren. Gelegentlich kommen aber auch Holzfässer zum Einsatz, insbesondere bei Premiumweinen, sowie die längere Lagerung auf der Hefe, um Struktur und Fülle zu gewinnen.
• Steiermark (Österreich): Vor allem in der Südsteiermark entstehen unter dem DAC-Status Sauvignon Blancs mit Eleganz, Präzision und Mineralität. Neben dem klassischen Ausbau im Edelstahl, werden diverse Spitzenweine mit langem Hefelager und in Holzfässern ausgebaut, um Textur und Komplexität zu steigern. Das Ergebnis sind dann cremige, feinwürzige Weißweine mit hervorragender Reifepotential.
• Übersee: In Marlborough (Neuseeland) dominiert der kühle Edelstahltankausbau, der die explosiven Fruchtaromen von Passionsfrucht, Mango und Stachelbeere in den Vordergrund stellt. In Südafrika verbinden Winzer den Stahltankausbau oft mit kürzeren Holzfassphasen, um Fülle und Vielschichtigkeit zu erreichen. In Kalifornien sowie bei opulenten Fumé-Stilen steht der Barriqueausbau mit langem Hefelager im Fokus, was zu volleren, cremigeren Weinen mit weicherer Frische führt.