Celler de l'Encastell - Mas den Cacador Garnacha 2020

Herausragender Priorat aus bis zu 115 Jahre alten Reben

Mas den Cacador, das Kleinod von Raimon Castellvi und seiner Tochter Isabel. In drei Variationen gibt es den Wein, von denen jeweils nur ein Fass mit 300 Flaschen abgefüllt wurde. Hier handelt es sich um den reinsortigen Garnacha oder wie es in Katalonien heißt Garnatxa. Wenn der Roquers der Porerra brillant ist, so ist dies hier nichts weniger als herausragend! 100% des Weins stammen aus alten Rebbeständen der Top-Einzellage Mas d’en Caçador. An seiner steilen Flanke wachsen die 75-100 Jahre alten Reben mit ihren Wurzeln bis zu 25 m tief in den Schieferboden. Im Weinberg steht man ungläubig davor, wie in solch einem Boden, der aus purem Schieferfels besteht, Pflanzen gedeihen können. Aber gerade diese Böden sind die Basis für herausragende Weine. Der eisenhaltige Schiefer (sogenannte Llicorella-Böden) bringt eine unheimliche Mineralität in diesen kraftvollen Wein.

Tiefdunkles Rubinrot mit einem intensiven Duft nach reifen roten und dunklen Beeren, Minze, Schokolade sowie feinen Röstaromen und Vanille. Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit einer unglaublichen Fülle, die aber mit erstaunlich gutem Trinkfluss einhergeht. Aromen von reifer Pflaume, schwarzen Kirschen sowie ein Mix aus dunklen Beerenfrüchten, Kakao und etwas Minze, Zimt und Eukalyptus. Der Ausbau im kleinen Barrique lässt die Vanillearomen am Gaumen schmeicheln. Die zwar noch jungen, aber seidigen und reifen Tannine sind bereits jetzt sehr gut eingebunden. Die Mundfülle und Tiefe wird von einer feinen Säure und intensiver Mineralität begleitet. Im nicht enden wollenden Abgang bleiben Noten von Tabak, Kaffee, Brombeeren, Amarenakirsche, Backgewürze und schwarzer Pfeffer hängen. Ein außergewöhnlicher Wein aus einer der besten Weinregionen nicht nur Spaniens, sondern der Welt! Ein bis zwei Stunden vorher öffnen und dekantieren.  

Eisenhaltige Schieferböden auf 400-500 m sorgen für viel Zug und Fülle   

Neben den Schieferböden ist die Höhe ein entscheidender Faktor für die erstaunliche Frische des Weines. Die Beeren werden per Hand gelesen und aus dem Field Blend, bei dem die verschiedenen Rebsorten gemischt im Weinberg durcheinander wachsen, getrennt heraussortiert. Die Beeren sind winzig klein und haben dadurch ein spannendes Verhältnis von Fruchtfleisch zu Beerenhaut. Da sämtliche Aromen, Farbe und Tannine in der Beerenhaut sitzen, ist das außergewöhnliche Ergebnis nicht verwunderlich. Nach der Lese bleiben die Trauben während der Vergärung im Edelstahl lange auf der Maische stehen bevor der Wein dann zur Reifung für 12 Monate in ein neues französisches Barrique-Fässer kommt. 

Kulinarische Ideen: Lamm, Wildgerichte & Ratatouille 

Typisch aus der Region Katalan passt "Xai a la brasa", gegrilltes Lamm mit mediterranen Kräutern wie Rosmarin und Thymian. Aber auch Wildgerichte, gebratene Ente und Gans oder das regionale Eintopfgericht "Escudella i Carn d'Olla" sowie ein vegetarisches Ratatouille sind hervorragende Begleiter zum Roquers de Porerra. Wer sich mit der Küche aus Katalonien näher beschäftigen möchte, dem kann ich das Buch Catalan Cuisine empfehlen.

Als norddeutsche Empfehlung mit Rezept auf der Seite von Feinheimisch bietet sich an: Gespicktes Rib-Eye-Steak mit Gremolata

Auf den Punkt gebracht

Herausragend! Ein Wein, der vor Kraft und Fülle strotzt aber dennoch unglaublich viel Zug am Gaumen zeigt ähnlich dem Roquers, aber noch komplexer und tiefsinniger daherkommt. Der Wein ist noch jung, aber man kann sehr gut erahnen, was dieser Wein in 5, 10 oder 20 Jahren sein wird. Ein Muss für Liebhaber von Rotweinen vom Schieferboden!

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